1.
Historie
1.1.
Woher
kommt MMKS und wie lange gibt es das schon?
Sprühschmiersysteme sind schon länger bei der
Metallbearbeitung eingesetzt worden. So wurde der Vorgänger
des heutigen Steidle-Gerätes
Spraymat
schon um 1970 gebaut. Richtig durchgesetzt hat sich
diese Technik ab Beginn der 90er Jahre. Aus dieser Zeit
stammt auch die Bezeichnung „Minimalmengen-Kühlschmierung“.
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1.2.
Wie
lange macht Steidle schon MMKS?
Die
Steidle GmbH wurde
1979 gegründet und bot ihr erstes Sprühsystem, den
„VAPOR LUB“ (Vorläufer des
Spraymat)
um 1983 an. Bis 1990 wurde das Programm um
Lubrimat
und Pulsomat
erweitert. Danach folgten bis heute:
Sägefix,
Toolmat,
Centermat
und Flowster.
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2.
Anwendungsbereiche
2.1.
Für
welche Bearbeitung
eignet sich MMKS?
MMKS kann man bei fast allen Metallbearbeitungsverfahren
einsetzen. Dabei eignen sich Zerspanungsverfahren mit
geometrisch bestimmter Schneide am besten. Aber auch bei
unbestimmter Schneide und der spanlosen Bearbeitung kann
man MMKS einsetzen.
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2.2.
Bei
welcher Bearbeitung kann ich kein
MMKS einsetzen?
Weniger entscheidend als das Verfahren sind die
Gesamtumstände des Prozesses, besonders die Platzverhältnisse:
Gibt es die Möglichkeit, die Düse an die Kontaktstelle
Werkzeug / Werkstück zu bringen oder gar durch das
Werkzeug zu sprühen?
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2.3.
Welche
Voraussetzungen brauche
ich, um MMKS einsetzen zu können?
Für MMKS benötigt man hauptsächlich ein geeignetes
Gerät, ein geeignetes Medium und Druckluft.
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2.4.
Welches
ist das max. Längen-Ø-Verhältnis
bei der äußeren Zuführung?
Als Faustformel für die maximale Bohrtiefe kann man das
2,5 – 3 fache des Durchmessers nehmen. Je nach
Materialeigenschaft, mal mehr, mal auch weniger. Ab
dieser Tiefe muss man bei der äußeren Zuführung das
Werkzeug lüften, damit der Schmierfilm erneuert werden
kann.
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2.5.
Kann
ich durch die Spindel sprühen?
Ja, die so genannte „innere Zuführung“ ist möglich,
erfordert aber dafür geeignete MMKS-Geräte, die sich
von denen für die „äußere Zuführung“
unterscheiden.
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2.6.
Kann
man auch Holz mit MMKS bearbeiten?
Klassische, reine Holzbearbeitung: Holz wird meist
trocken bearbeitet, da die Standzeiten auch ohne
Schmierung gut sind und Nässe die Späne schwer und
pappig machen würden, was dann deren Absaugung
erschwert. Zudem würde Feuchtigkeit in das Holz-Werkstück
eindringen und dieses quellen lassen. Das alles spricht
gegen eine Nassbearbeitung. Die MMKS würde zwar so
wenig auftragen, dass es nicht stört, aber es bringt
auch keinen großen Vorteil.
Moderne
Holzbearbeitungen: Holzverarbeiter (Schreiner, Möbelindustrie)
sind heute schon lange keine „reinen“
Holzverarbeiter mehr. Beschichtungen von Spanplatten,
Aluminium und Kunststoffe als Deko- oder Verstärkungsmaterial
und andere Verbundmaterialien stellen andere
Anforderungen an die Maschinen, als reines Holz. Daher müssen
moderne Holzmaschinen auch dafür geeignet sein. Das
geht dann nicht mehr trocken. Die Umlaufkühlung
scheidet komplett aus, also bleibt MMKS als Lösung übrig.
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3. Vorteile
3.1. Was bringt
es mir, wenn ich MMKS einsetze?
Mit MMKS kann man den Schmierprozess effizienter
gestalten. Es wird nur die Menge aufgetragen, die auch
verbraucht wird. Die Späne
und das Werkstück
müssen nicht aufwendig gereinigt werden. Ebenso
bleibt die Maschine und das Umfeld trocken, was die
Arbeitsplatzsicherheit verbessert. Es muss keine
Emulsion mehr gepflegt und entsorgt werden. Die
Standzeiten steigen in der Regel.
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3.2.
Mit
welchen Standzeiten kann ich
gegenüber Umlaufkühlung bzw. Trockenbearbeitung
rechnen?
Gegenüber der Trockenbearbeitung ist eine
Steigerung der Standzeiten sicher, gegenüber der
Umlaufkühlung sind mindestens die gleichen Standzeiten
zu erwarten, in vielen Fällen sogar bessere.
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3.3. Sind meine Werkstücke
nach der Bearbeitung mit MMKS so trocken,
dass ich diese ohne Waschvorgang weiterverarbeiten kann?
Das hängt hauptsächlich vom verwendeten Medium und
der aufgetragenen Menge ab. Meist weisen die mit MMKS
bearbeiteten Teile höchstens einen Feuchtigkeitsfilm an
den direkten Bearbeitungsstellen auf. Bei einigen Medien
dunsten diese Restmengen ab, bei anderen bleiben sie
vorhanden. Ob diese Restmenge dann abgewaschen werden
muss oder nicht, hängt von den Anforderungen der
Weiterbearbeitung ab. Auf jeden Fall reduziert sich der
Fremdeintrag in das Waschbad, was dessen Standzeit verlängert.
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3.4. Kann man mit der
Blasluft der MMKS auch leichte Späne
wegblasen?
Bis zu einem gewissen Grad können leichte Späne von
der Blasluft entfernt werden.
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4. Umstellung
4.1.
Benötige
ich für MMKS besondere Werkzeuge?
Meist kann man mit den bisherigen Werkzeugen gute
Ergebnisse erzielen. Manchmal lässt sich aber mit
beschichteten oder speziell für die MMKS hergestellten
Werkzeugen das Ergebnis optimieren, besonders bei
Werkzeugen für die innere Zuführung.
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4.2. Muss ich die
Schnittwerte
/ Drehzahlen ändern?
Zunächst einmal nicht. Nur wenn Probleme bei den
Standzeiten oder der Temperatur auftreten, kann eine
Variation hilfreich sein. Dabei
ist es meist besser, die Vorschubwerte zu erhöhen,
statt zu reduzieren. Denn durch die bessere
Schmierwirkung können höhere Vorschubgeschwindigkeiten
realisiert werden, wodurch mehr Wärme in den Span
geleitet wird und sich die Fertigungszeiten reduzieren.
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4.3.
Wie
hoch ist der Aufwand eine Maschine
mit MMKS auszurüsten?
Das hängt von der Maschine und dem Gerät ab.
Einfache Systeme wie
Pulsomat
oder Spraymat
sind manchmal in 15 min. einsatzfertig. Bei komplexeren
Systemen kommt die Anbindung an die Maschinensteuerung
und evtl. das Verlegen der Zuführschläuche und die
Installation der Düsen dazu.
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4.4.
Muss
ich an der Maschine
etwas umbauen, um MMKS nutzen zu können?
In vielen Fällen kann die Maschine unverändert
weiter genutzt werden, das hängt aber von der
Ausstattung und Nutzung der Maschine ab.
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5. Gesundheit
5.1.
Bietet
MMKS gesundheitliche
Vorteile gegenüber der Nassbearbeitung?
Die Metall-Berufsgenossenschaften nennen die MMKS
ausdrücklich als Erfolg versprechende Vermeidungsstrategie zum Hautschutz
(siehe
Informationsblatt der BG: "Gesund + Sicher").
Mitarbeiter an Arbeitsplätzen mit MMKS haben seltener
Kontakt mit Kühlschmierstoffen, einen der
Hauptverursacher von Hautkrankheiten. Zudem sinkt
die Rutschgefahr, weil das Maschinenumfeld sauberer
bleibt.
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5.2.
Nebeln die Düsen?
Die Düsen der Geräte
Lubrimat,
Sägefix,
Pulsomat
und Flowster sind so konstruiert, dass sie bei korrekter
Einstellung nebelfrei sprühen können. Bei Flachstrahldüsen
und dem Gerät
Spraymat
ist bei manchen Einstellungen eine Tendenz zum Nebel zu
sehen. Die Geräte
Toolmat
und Centermat
erzeugen bewusst ein Aerosol für die innere Zuführung
durch die Spindel hindurch.
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5.3.
Brauche
ich bei MMKS eine Absaugung?
In der Regel verwenden unsere Kunden keine
Absaugung. Wenn aber die Düsen bewusst nebeln sollen,
sich sehr viele Düsen an einer Stelle konzentrieren,
Mitarbeiter direkt im Sprühbereich der Düsen arbeiten
müssen oder aber das von Ihnen versprühte Medium
gesundheitsbedenklich ist, dann ist eine Absaugung zu
empfehlen.
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5.4. Ich möchte eine
Absaugung
installieren - kann ich die bei Ihnen kaufen?
Nein. Wir können Ihnen aber einen Kontakt zu
Anbietern herstellen.
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